Fernsehen ist da schon im Vergleich zu den Zeitungen um einiges besser. Free-TV wird von
drei Gruppen beherrscht, die gute, alte BBC, die ITV Gruppe und alles
um Channel 4. Insgesamt gibt es im Free-TV ca. 30-40 Sender, wobei der ein oder andere Sender einfach nur das alte Programm wiederholt.
BBC kommt bei allen ihren Fernsehsendern tatsächlich komplett
ohne Werbung daher, was einerseits durch den Verkauf von Eigenproduktionen an andere Länder und andererseits durch die sogenannte TV License bezahlt wird.
Die TV License entspricht in etwa unserer Rundfunkgebühr und kostet
derzeit 145 Pfund für Farbfernsehen, Schwarz-Weiß kostet nur 49 Pfund
(echt wahr). Evtl. würde man in Deutschland auch eher die Gebühren bezahlen, wenn sie so schick als TV Lizenz daher kämen und man dadurch alle Werbung und Produktplacement in den öffentlich-rechtlichen unterlassen würde. Und BBC ist wirklich gut, viele tolle Dokumentationen,
ansprechende Shows und eigene Serien mit viel Liebe zum Details. Alles
viel besser als ARD und ZDF. Und bei fast allen Programmen gibt es
Untertitel, was uns den Einstieg sehr erleichtert. Bekannt auch in Deutschland sind da z.B. die Sherlock Holmes Serie mit Benedict Cumberbatch und die Naturdokus mit Attenborough. Rosamunde Pilcher sucht man in allen Programmen vergebens. Allerdings gibt es immer mal wieder Specials zu Cornwall, aber ohne Herz-Schmerz.
Auf BBC haben wir schon zwei Lieblinge gehabt, "Our Zoo" eine sehenswerte Mini-Serie über die Entstehung eines Zoos in England in den 1920iger Jahren und "The Great BritishBake Off" eine Backwettbewerb wie Masterchef, der sich über 12 Sommerwochenenden hinzog.
ITV ist der erste Privatsender und eher so wie Pro Sieben Sat1. ITV hat 4 Kanäle im Free TV, der Einfachheit heißen die dann ITV1-ITV4. Nur ITV1 sendet im Free Bereich in HD, andere Kanäle gibt es nur gegen Bezahlung in HD.
ITV hat auch einige eigenproduzierte Serien. Die derzeit bekannteste ist Downton Abbey, das in Deutschland vom ZDF ausgestrahlt wird. Sonst hat ITV noch X-Factor das britische Pendant zu Deutschland-sucht-den-Superstar und die britische Version zu Ich-bin-ein-Star-holt-mich-hier-raus im Portfolio. Ab und zu ein Sportevent (Rugby, Snooker, Dart) und viele Wiederholungen von amerikanischen Serien. Das Programm ist satt mit Werbung gepflastert, hat aber auch durchaus sehenswerte Nachrichten. Also nicht so News-Feigenblätter wie bei Sat1 oder RTL.
Der etwas poppigere Channel4 ist auch ein Privatsender, gibt sich aber etwas moderner und etwas kritischer. Zur Gruppe gehört unter anderem Channel 5, More4, Film4 und fast alles an was man eine 4 anhängen kann. Ein Schwerpunkt bei Channel4 sind Comedy-Sendungen (über die ich bestimmt später nochmal schreiben werde) und auch mal längere aufwändige Dokumentationen. Auch hier muss es natürlich jede Menge Werbung geben. Aber noch ist die Werbung für uns Immigranten nicht ganz so nervend wie in Deutschland. Und wofür hat man einen Receiver mit Festplatte, wenn nicht zum Vorspulen.
Für uns reicht das Programm vollkommen aus, aber es fällt auf, dass im Free-TV so gut wie kein Sport stattfindet. BBC zeigt Samstags spät abends "Match of the Day" aus der Premier League, wenn die Fußballspiele in den Pay-TV-Stationen durch sind. Rugby und Formel 1 gibt es auch noch ab und zu. Aber das war es auch fast schon. Sport spielt sich hier fast nur im Pay-TV ab. Premier League, Cricket, Golf, Tennis, Boxen findet man fast nur auf Sky oder BT-Sport. Und Sport ist auch der Treiber für das Pay-TV-Geschäft.
27.11.2014
Zeitungslandschaft London
Ist ja schon länger her, seit wir was geschrieben haben, jetzt mal wieder was Neues.
Auch wenn sich London als Zeitungsstadt gibt, Pluralität sieht anders aus. Zwar gibt es noch die hoch seriösen Zeitungen wie Times und Guardian und die Revolverblätter wie "The Sun" und "Daily Mail", aber wenn man sich mal in der U-Bahn oder auch der Eisenbahn umschaut wird der Markt inzwischen von zwei Zeitungen beherrscht: "The Evening Standard" (am Abend) und "Metro" (morgens). Beide Zeitungen gibt es kostenlos an jedem U-Bahnhof und werden so auch gerne auf dem Hinweg zur Arbeit und auf dem Rückweg in der Tube gelesen. Und beide Zeitungen sind - wenn auch nicht vom Layout so doch vom Inhalt - eher auf der trashigen Seite der Skala zu finden.
Der Evening Standard erschien mir auf den ersten Blick eher wie ein seriöses Blatt, behandelt aber fast asuschliesslich Banalitäten, Klatschgeschichten und Kriminalfälle. Dazu kommen dann noch Veranstaltungstipps, Fernsehprogramm und natürlich ein großer Sportteil, fertig ist die leicht verdauliche Kost für den Heimweg. Die Berichterstattung ist immer stark besetzt von patriotischem Pathos und dem Misstrauen gegen EU und Immigranten. Bei Metro ist es etwas einfacher gestrickt, noch kürzer aber sonst ähnlich.
Selten sieht man in der U-Bahn mal jemand, der etwas anderes liest. Ab und zu habe ich jetzt schon Leute mit Tablets oder auch Smartphones geshen, die Times oder Guardian gelesen haben, einmal sogar eine Frau die The Sun auf dem Tablet (?!?!) gelesen hat, aber gedruckt gibt es fast nur Metro (auf der Hinfahrt) und Evening Standard (auf der Rückfahrt).
Woher die hohen Verbreitungszahlen von The Sun und Daily Mail kommen ist mir nicht ganz klar. Scheinbar werden die alle außerhalb Londons erzielt oder zumindest nicht in der U-Bahn.
Aber es gibt auch einen Lichtblick bei dieser Umsonst-Zeitschriften-Kultur. Die Programmzeitschrift Time Out gibt es jeden Dienstag umsonst an der U-Bahn Station und in einigen Geschäften. Und die ist wirklich gut. Lustige Artikel zum Londoner Leben, gute Veranstaltungstipps und auch mal länegere Artikel zu allem was die Londoner so bewegt. Sehr empfehlenswert.
Zeitungsausteiler in Canary Wharf |
Der Evening Standard erschien mir auf den ersten Blick eher wie ein seriöses Blatt, behandelt aber fast asuschliesslich Banalitäten, Klatschgeschichten und Kriminalfälle. Dazu kommen dann noch Veranstaltungstipps, Fernsehprogramm und natürlich ein großer Sportteil, fertig ist die leicht verdauliche Kost für den Heimweg. Die Berichterstattung ist immer stark besetzt von patriotischem Pathos und dem Misstrauen gegen EU und Immigranten. Bei Metro ist es etwas einfacher gestrickt, noch kürzer aber sonst ähnlich.
Besser einfach liegen lassen |
Woher die hohen Verbreitungszahlen von The Sun und Daily Mail kommen ist mir nicht ganz klar. Scheinbar werden die alle außerhalb Londons erzielt oder zumindest nicht in der U-Bahn.
Aber es gibt auch einen Lichtblick bei dieser Umsonst-Zeitschriften-Kultur. Die Programmzeitschrift Time Out gibt es jeden Dienstag umsonst an der U-Bahn Station und in einigen Geschäften. Und die ist wirklich gut. Lustige Artikel zum Londoner Leben, gute Veranstaltungstipps und auch mal länegere Artikel zu allem was die Londoner so bewegt. Sehr empfehlenswert.
12.11.2014
Opera vs. Musical
Nach dem wir ja schon einmal im Musical waren und unser Sinn nach höherem sterbt war eigentlich ausgemacht, dass es nächstes Mal in die Oper geht. ABer dazwischen war noch der Besuch von Inga und Jule und da war es eine gute Idee gleich noch mal ins Musical zu gehen, diesmal zu Mamma Mia, auch so ein Super-Dauerbrenner im Westend. Schon über 5.000 Aufführung hat es hier gegeben. Der ein oder andere hat auch schon den Film mit Meryl Streep gesehen. Aber wir als erfahrene Musicalgänger ziehen natürlich die Live-Performance vor.
Das Theater war auch ein altehrwürdiges mit Plüsch und Holzvertäfelung wie schon das Theater für Billy Elliot.
Und die Aufführung auch mit der inzwischen vierten oder fünften Besetzung war fabelhaft. Anton fand es eher so mäßig, der große Abba-Fan war er eh nicht und das Plot ist ja mehr mädchen-kompatibel. Aber trotzdem war es ein voller Erfolg. Inga und Jule waren begeistert und wir haben wieder einen Punkt auf der Muss-man-in-London-gesehen-haben-Liste abgehakt.
Eine Woche später stand dann endlich - wie versprochen - Oper an. Nicht die Royal Opera (da zahlt man hier gut und gerne 200 Pfund für die Karte) sondern eine kleine Oper im Hinterzimmer eines Pubs in Islington.
Als ich die Karten besorgt habe, konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass wir Plätze in der ersten Reihe haben würden, aber viel mehr Reihen gab es in dem Theater gar nicht. Tatsächlich spielt hier in einem Theater mit ca. 120 Plätzen ein gutes Ensemble Figaro's Hochzeit mit kleinem Orchester (Viola, Klavier und Klarinette) große Oper. Ohne viel Requisiten und Bühnenbild aber dafür ganz nahe am Publikum. Da wir in der ersten Reihe saßen, mussten wir immer mal wieder Platz für die Sänger machen, wenn die sich an die Seite der Bühne begaben.
Also wir fanden es toll und der Rest des Publikums amüsierte sich königlich. Oper muss gar nicht mit großem Orchester und Chor aufgeführt werden. In kleinem Rahmen mit einem Glas Lager in der Hand und einem Pub statt einem Foyer macht es mindestens genauso viel Spaß. Wir werden das auf jeden Fall wiederholen.
© LITTLESTAR |
Und die Aufführung auch mit der inzwischen vierten oder fünften Besetzung war fabelhaft. Anton fand es eher so mäßig, der große Abba-Fan war er eh nicht und das Plot ist ja mehr mädchen-kompatibel. Aber trotzdem war es ein voller Erfolg. Inga und Jule waren begeistert und wir haben wieder einen Punkt auf der Muss-man-in-London-gesehen-haben-Liste abgehakt.
Eine Woche später stand dann endlich - wie versprochen - Oper an. Nicht die Royal Opera (da zahlt man hier gut und gerne 200 Pfund für die Karte) sondern eine kleine Oper im Hinterzimmer eines Pubs in Islington.
Das ist der Pub, der Eingang zum Theater befindet sich hinten rechts |
So sieht man es aus der ersten Reihe |
Zuschauerraum von der Bühne aus |
10.11.2014
Auto fahren kann teuer werden
, wenn man immer diese Fotos machen lässt.
Einmal nicht aufgepasst beim Autoabstellen kostet 110 Pfund oder wenn man innerhalb von zwei Wochen zahlt, kommt man mit 55 Pfund weg. Ausschlaggebend war hier die gelbe Linie auch wenn das nach normalen Parktaschen aussieht.
Und was ist hier falsch?
In diesen gelb schraffierten Flächen (Yellow Box) darf man nicht anhalten. Das dient dazu die Kreuzung freizuhalten. Wenn man im Stau aus Versehen in die Kreuzung rein gefahren ist, kostet das wieder diese unwiderstehliche Combo von 110 bzw. 55 Pfund.
Antja will jetzt gar nicht mehr Autofahren. Ich bin auf jeden Fall sehr viel vorsichtiger geworden, aber ich glaube man muss sich einfach dran gewöhnen. Irgendwann verstehen wir auch die zusätzlichen Verkehrsregeln hier.
Aus einer Fotoserie von fünf Bildern für insgesamt 55 Pfund |
Und was ist hier falsch?
1. Hinweis |
2. Hinweis: Es ist nicht die Geschwindigkeit |
Antja will jetzt gar nicht mehr Autofahren. Ich bin auf jeden Fall sehr viel vorsichtiger geworden, aber ich glaube man muss sich einfach dran gewöhnen. Irgendwann verstehen wir auch die zusätzlichen Verkehrsregeln hier.
02.11.2014
Cornwall revisted
Straßen in Cornwall sind eng, verdammt eng |
Wie schon vorher erwähnt haben wir uns ein süßes kleines Cottage am südwestlichsten Ende Englands gemietet. Zwei Schlafzimmer, winzige Küche und ein Wohnzimmerchen mit Kaminofen.
Alles sehr idyllisch und wenn man sich anstrengte und das Wetter mitspielte konnte man auch das Meer sehen.
Cornwall kennen die meisten unter uns ja aus den Rosamunde Pilcher Büchern bzw. ZDF-Sonntagabend-Filmen und da ist ja fast immer super Wetter, nur nicht wenn es dramatisch wird und der Landarzt nachts mit dem Auto zu dem Herzanfall-Patienten mit dunkler Vergangenheit muss, regnet und stürmt es auch mal. Aber sonst ist es immer nur sonnig mit blauem Himmel und Federwölkchen. Also ganz so war es bei uns nicht, aber wir hatten auch trockenen Stunden. Wir haben die Cornwall'schen Knaller wie St Ives,
Zeitungsleser in St Ives |
Stefan und Anton in Land's End |
Es herrscht Helpflicht in der Mine |
Und man stellt fest, dass England gar nicht so teuer ist. Im Gegensatz zu London sind hier auf dem Land die Preise noch recht zivil und für die Kosten eines Häuschens in der Londoner Peripherie bekommt man in Cornwall schon fast einen ganzen Landsitz.
Zum Abschluss auch noch ein Top Tipp zum Besichtigen: Mousehole noch hinter Penzance gelegen, ein malerisches Fischerdorf mit einem kleinen Hafen, Restaurants und den Kunsthandwerks-Geschäften, die immer dort entstehen, wo sich Touristen in Cornwall rumtreiben.
Telefonzelle in Mousehole |
Wie bei Rosamunde Pilcher |
3 Pfund fürs Parken ohne elektronischen Schnick-Schnack, einfach nur ehrlich sein. |
Zwischenresumee
Eigentlich wollte ich ja was über unsern Kurzurlaub in Cornwall schreiben, aber z.Z. treiben mich andere Gedanken um und so geht es in diesem Post mal wieder um das eher Grundsätzliche.
Je länger so ein Auslandaufenthalt andauert umso schwieriger wird es die Unterschiede oder Besonderheiten noch zu erkennen. Inzwischen erscheint mir manches in Deutschland oft seltsamer als in England. Aber trotzdem werde ich mal wieder mehr generell auf die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem in England eingehen.
1. Wetter
Ist in England sehr viel besser als sein Ruf in Deutschland. Da ich ja mit Willi in Eschborn im stetigen Austausch stehe, können wir beide bestätigen, dass das Wetter in London häufig sonniger als in Frankfurt ist. Und schöne Sprüche zum englischen Wetter und besonders seiner Wechselhaftigkeit habe ich auch schon gelernt:
- In England you can have four seasons in a day
- If you don't like the weather in England wait five minutes
Beides trifft immer wieder zu und das zweite kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch wenn es gerade trübe aussieht, kann es innerhalb von Minuten aufklaren und die Sonne wieder scheinen. Auf jeden Fall haben wir hier in London einen besonders schönen Herbst derzeit.
2. Einkaufen
Ist immer noch ein Erlebnis und wir haben inzwischen auch Erfahrung gesammelt, so dass wir nicht mehr kopflos durch diesen riesigen Märkte irren. Als wir letztens überlegt haben, was an Produkten uns fehlt, kam eigentlich wenig dabei heraus. Englisches Brot ist zwar anders aber wir vermissen jetzt das klassische Brot nicht unbedingt. Ab und zu mal ein Demeter-Brot aus dem Öko-Bio-Laden wäre zwar fein, aber es geht auch ohne.
Die Käsevielfalt lässt etwas zu wünschen übrig, Meist gibt es hier den Chester in verschiedenen Reifungsgraden und Stilton (Blauschimmelkäse). Käse aus Frankreich, Schweiz oder auch Italien gibt es hier durchaus, wird aber mit einem ganz schönen EU-Aufschlag verkauft. Scheinbar ist der Kanal doch nur sehr teuer zu überqueren.
Fisch und Muscheln gibt es hier viel und frisch aus Schottland und deshalb auch nicht allzu teuer.
Wurst und Fleisch ist bei uns nicht so wichtig, ist aber ausreichend verfügbar, Anton ist zufrieden mit dem Angebot.
Milch und Milchprodukte sind erstaunlicherweise billiger als in Deutschland, allerdings fehlt es an ein paar Produkten. Buttermilch wird in homöopathischen Dosen angeboten, Quark gibt es gar nicht.
Bier und Wein ist wiederum recht teuer und der einfache Wein lässt für unseren Geschmack zu wünschen übrig, so dass wir unseren Wein von Delinat nach England liefern lassen, was erstaunlich preiswert ist. Ich habe mir schon überlegt einen Delinat Laden in London auf zu machen, wenn das mit dem Job bei der Börse nicht mehr so läuft. Im Supermarkt bezahlt man für den billigen Fusel locker 6-7 Pfund (d.h. die eher süßliche Variante unter den Faßausschwenkern), während ein guter Bio-Wein von Delinat auch nach Lieferung nach England noch für unter 7 Euro inkl. Versand zu haben ist. Aber ich habe den leisen Verdacht, dass Engländer die süße Variante aus dem Supermarkt einem guten Biowein vorziehen.
Aber wir haben auch ein paar heiße Tipps was man wo einkauft. Schwarzbrot bzw. friesisches Pumpernickel gibt es bei der Hema (Holländische Kaufhauskette, die auch ein paar Filialen in England hat). Guten französischen Emmentaler (ja, ist schon schräg) gibt es bei ASDA und wenn man eine lufgetrocknete Salami haben will oder auch eine Christstollen (!), geht man zu Lidl.
Und wir haben neue Lebensmittel in unserer Küche willkommen geheißen. Der Black Pudding (eine Blutwurst der dunkelsten Art) z.B. kommt immer mal wieder bei uns auf den Frühstückstisch, Beans aus der Dose werden nicht nur zum Frühstück von Anton und mir gegessen, Antja macht mehr in Humus und Falafel. Und dann natürlich alle indischen Gerichte, für die man alle Zutaten im kleinen Tesco um die Ecke bekommen kann.
3. Verkehr
Ist sehr anstrengend hier. Nicht so sehr wegen dem Linksverkehr, sondern wegen den extrem engen Straßen. Vor Antons Schule befindet sich z.B. so ein Nadelöhr der schlimmsten Sorte und wenn es sich da staut, dann komm ich nicht mal mit dem Fahrrad durch. Mit dem Reliant Robin geht es hier noch, da er so schön schmal gebaut ist, aber beim Saab muss man immer wieder aufpassen, um nicht auf der linken Seite Außenspiegel ab zu rasieren oder den Bürgersteig zu touchieren. Dazu kommt noch der immense Verkehr in und um London. Letzten Freitag haben Antja und ich knapp zwei Stunden für den Heimweg von Chelsea bis zu uns (ca. 10 KM) gebraucht. Grässlich!
Je länger so ein Auslandaufenthalt andauert umso schwieriger wird es die Unterschiede oder Besonderheiten noch zu erkennen. Inzwischen erscheint mir manches in Deutschland oft seltsamer als in England. Aber trotzdem werde ich mal wieder mehr generell auf die Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem in England eingehen.
1. Wetter
Ist in England sehr viel besser als sein Ruf in Deutschland. Da ich ja mit Willi in Eschborn im stetigen Austausch stehe, können wir beide bestätigen, dass das Wetter in London häufig sonniger als in Frankfurt ist. Und schöne Sprüche zum englischen Wetter und besonders seiner Wechselhaftigkeit habe ich auch schon gelernt:
- In England you can have four seasons in a day
- If you don't like the weather in England wait five minutes
2. Einkaufen
Ist immer noch ein Erlebnis und wir haben inzwischen auch Erfahrung gesammelt, so dass wir nicht mehr kopflos durch diesen riesigen Märkte irren. Als wir letztens überlegt haben, was an Produkten uns fehlt, kam eigentlich wenig dabei heraus. Englisches Brot ist zwar anders aber wir vermissen jetzt das klassische Brot nicht unbedingt. Ab und zu mal ein Demeter-Brot aus dem Öko-Bio-Laden wäre zwar fein, aber es geht auch ohne.
Die Käsevielfalt lässt etwas zu wünschen übrig, Meist gibt es hier den Chester in verschiedenen Reifungsgraden und Stilton (Blauschimmelkäse). Käse aus Frankreich, Schweiz oder auch Italien gibt es hier durchaus, wird aber mit einem ganz schönen EU-Aufschlag verkauft. Scheinbar ist der Kanal doch nur sehr teuer zu überqueren.
Fisch und Muscheln gibt es hier viel und frisch aus Schottland und deshalb auch nicht allzu teuer.
Wurst und Fleisch ist bei uns nicht so wichtig, ist aber ausreichend verfügbar, Anton ist zufrieden mit dem Angebot.
Milch und Milchprodukte sind erstaunlicherweise billiger als in Deutschland, allerdings fehlt es an ein paar Produkten. Buttermilch wird in homöopathischen Dosen angeboten, Quark gibt es gar nicht.
Bier und Wein ist wiederum recht teuer und der einfache Wein lässt für unseren Geschmack zu wünschen übrig, so dass wir unseren Wein von Delinat nach England liefern lassen, was erstaunlich preiswert ist. Ich habe mir schon überlegt einen Delinat Laden in London auf zu machen, wenn das mit dem Job bei der Börse nicht mehr so läuft. Im Supermarkt bezahlt man für den billigen Fusel locker 6-7 Pfund (d.h. die eher süßliche Variante unter den Faßausschwenkern), während ein guter Bio-Wein von Delinat auch nach Lieferung nach England noch für unter 7 Euro inkl. Versand zu haben ist. Aber ich habe den leisen Verdacht, dass Engländer die süße Variante aus dem Supermarkt einem guten Biowein vorziehen.
Aber wir haben auch ein paar heiße Tipps was man wo einkauft. Schwarzbrot bzw. friesisches Pumpernickel gibt es bei der Hema (Holländische Kaufhauskette, die auch ein paar Filialen in England hat). Guten französischen Emmentaler (ja, ist schon schräg) gibt es bei ASDA und wenn man eine lufgetrocknete Salami haben will oder auch eine Christstollen (!), geht man zu Lidl.
Black Pudding |
3. Verkehr
Ist sehr anstrengend hier. Nicht so sehr wegen dem Linksverkehr, sondern wegen den extrem engen Straßen. Vor Antons Schule befindet sich z.B. so ein Nadelöhr der schlimmsten Sorte und wenn es sich da staut, dann komm ich nicht mal mit dem Fahrrad durch. Mit dem Reliant Robin geht es hier noch, da er so schön schmal gebaut ist, aber beim Saab muss man immer wieder aufpassen, um nicht auf der linken Seite Außenspiegel ab zu rasieren oder den Bürgersteig zu touchieren. Dazu kommt noch der immense Verkehr in und um London. Letzten Freitag haben Antja und ich knapp zwei Stunden für den Heimweg von Chelsea bis zu uns (ca. 10 KM) gebraucht. Grässlich!
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