Morgens wenn ich zur Arbeit gehe, schicke ich meistens ein Photo von
meinem Weg zur Arbeit an meinen Kollegen Willi, der mir dann ein Bild
aus Frankfurt bzw. Eschborn zurückschickt. So kann man sehen wie das
Wetter hier in London ausschaut und wie in Frankfurt. Ich bin ja der
Meinung London schneidet meist besser ab, aber schaut selbst:
September 2014
29. September 2014 Eschborn (gute Kamera, schlechtes Wetter)
Bankentürme Canary Wharf 30 September
Wie man schon sehen kann, ist meine Handy-Kamera nicht wirklich gut (evtl. ändert sich das zu Weihnachten, ich habe zumindest dem Weihnachtsmann einen langen Brief dazu geschrieben). Aber zumindest im September hatten wir hier mehr Sonne.
Oktober 2014
Eschborn 13. Oktober
Blick aus unserem Wohnzimmerfenster auch am 13. Oktober
Hier gewinnt Eschborn eindeutig. Bei uns war es an dem Tag regnerisch, in Eschborn sieht es dagegen heiter aus.
Sonnige Baustelle in Canary Wharf am 27 Oktober
Etwas trüber in Eschborn auch am 27. Oktober
Jetzt holt London deutlich auf. und punktet auch gleich noch am nächsten Tag.
Grauer Himmel über Eschborn 28.10.
Sonnenstrahlen über Canary Wharf DLR (Dockland Light Railway), auch 28.10.
Blick aus dem Küchenfenster in Ham am 31. Oktober
Neblige Aussichten in Eschborn, auch am 31. Oktober
Also ganz klar, der Oktober geht eindeutig an London bzw. Ham. Am 31. hatte ich mir noch freigenommen und konnte so ein bisschen später auch noch das hier an Willi schicken:
Das war sogar noch sonniger als es hier aussieht. Ist echt eine miese Kamera
November 2014
Im November war es dann ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen
Herrlicher Sonnenaufgang in Eschborn (4. November)
Ebenso sonnig am Westferry Circus mit Blick auf die Themse, auch 4. November
Hier mal eine eher seltene Innenaufnahme ohne Wetterindikation
Morgens früh Waterloo Station, auf dem Weg zur U-Bahn (11. November), nichts geht mehr
Und dann wieder zwei Bilder zum Wettervergleich
Grauer Himmel in Eschborn am 12. November
Sonne am Cabot Square auch am 12. November
Der Parkplatz in Eschborn am 12. November, etwas später, es klart etwas auf
Und dann noch ein Gewinnertag für die Frankfurter Seite
Sonnenaufgang über der Deutschen Bank in Eschborn am 21. November
Bei mir auf dem Bahnsteig in Richmond eher trübe Stimmung auch am 21. November
Und dann gibt es auch mal echten Londoner Nebel
Die Bäume hinten stehen auf einer Insel in der Themse bei Richmond, die vom Nebel frühmorgens umgeben ist. Datum war der 24.11.
In Eschborn das bekannte Bild am 24.11. (Ich hege den Verdacht, dass der Willi mir manchmal alte Bilder einfach nochmal schickt)
Dezember 2014
Nicht verheimlichen will ich Euch natürlich, dass es ab und zu mal regnet in London
Aus dem Bus fotografiert, 1. Dezember
Dazu muss ich erzählen, dass in Waterloo an dem Morgen gar nichts mehr ging und ich statt der U-Bahn den Bus zur Weiterfahrt gewählt habe. Keine besonders clevere Idee, da der Bus morgens Ewigkeiten braucht. Dafür würde man aber eindeutig mehr von der City sehen, wenn die Scheiben nicht so beschlagen wären.
Und so langsam wird es nun im Dezember auch kalt in London, obwohl sich die Sonne noch ab und zu blicken lässt.
Thomson Reuters Gebäude am "Reuters Plaza" (05.12.) mit Sonne
Grauer Himmel über Eschborn (5.12.)
Mackkenzie Walk am 15. Dezember, hinten The Shard in der Sonne
Grau mit leichtem Sonneneinschlag in Eschborn, auch am 15.12. (das Foto kam mal ausnahmsweise von Goran, der mal wieder CEF-Frühschicht machen wollte)
Fazit
Was man wirklich sagen kann, wenn man die Bilder Revue passieren lässt, London ist wettermässig auf jeden Fall besser als sein Ruf und meine Handy-Kamera ist grottiger als gedacht.
Danke auch noch an Willi für all die Fotos und Goran für die morgendlichen Call IDs und das eine Foto.
Ich denke mal im Frühjahr gibt es hier ein Update mit neuen Fotos.
So langsam wird es auch hier kalt und Weihnachten ist jetzt überall präsent. Wie in Deutschland stürzen sich gerade am Wochenende alle in die Läden, um Geschenke zu kaufen. Und wir schliessen uns da nicht aus. Auffällig ist, dass fast jede Shoppping Mall zum Weihnachtsgeschäft einen Ice Rink (Schlittschuhbahn) bietet. So verfügen das Einkaufszentrum in Canary Wharf oder auch die beiden riesigen Westfield Malls im Winter über solche Eisbahnen. Scheinbar gehört das irgendwie zusammen, Weihnachtsgeschenke kaufen und Schlittschuh laufen. In der Westfield Werbung heißt das dann auch folgerichtig: shop - eat - skate - repeat.
Ein besonders schöne Schlittschuhbahn befindet sich im Somerset House, das keine Shopping Centre ist, sondern ein Palast direkt in der Innenstadt.
Skaten im Hof des Somerset House
Und direkt daneben in einem Seitenflügel des Somerset House macht vor Weihnachten eine Dependance von Fortnum & Mason den großen Reibach. Das Angebot beschränkte sich hauptsächlich auf Luxusgeschenke und Verzehrbares wie Tee und Kekse.
Weihnachtsschmuck und Kerzen
Wir haben uns beides angeschaut, die Eisbahn und Fortnum & Mason und kamen auch nicht umhin ein paar Pfund bei Fortnum & Mason zu lassen. In anderen Gebäudeteilen des Somserset Houses liefen auch noch Fotoausstellungen, die wir gleich mitgenommen haben.
Andere Attraktionen in London und Umgebung locken derzeit mit winterlichen Programmen wie weihnachtlicher Beleuchtung oder auch mal wieder einer Schlittschuhbahn.In Kew, den königlichen botanischen Gärten, wird allabendlich alles in weihnachtliches Licht getaucht und wir haben es trotz Member Card bisher nicht geschafft abends dort anzukommen. Dafür waren wir mal nachmittags da, als es noch hell draußen war.
Orangerie in Kew
Hoffentlich schaffen wir es abends noch mal, um die Weihnachtsbeleuchtung zu bewundern.
Auch hier wird Weihnachten ganz groß geschrieben und auch hier hegt man den Verdacht, dass es immer früher damit losgeht. Zuerst die Weihnachtsspezialitäten im Supermarkt, z.B. Mince Pies, das sind Frucht-Nuss-Mischungen in kleinen Mürbeteigkuchen, oder Christmas Puddings und Schokoladen.
Ein Mince Pie
Auch deutsche Spezialitäten kann man übrigens hier kaufen. Bei Lidl UK gibt es u.a. Stollen und Spekulatius.
Als nächste Stufe kommt dann vermehrt Weihnachtswerbung in Zeitung und Fernsehen. Groß diskutiert ("How sweet!") wurde der Spot von John Lewis, einer Kaufhauskette, aber seht selbst:
Und dann Mitte November fängt es auch schon in den Straßen an. Weihnachtsbeleuchtung allüberall und die Schaufenster voller Weihnachtsdeko.
In der schönen und exklusiven Regent Street hat dann am 16.11. Take That das Anschalten der Lichter besorgt:
Das hat uns dann wieder animiert, die Regent Street näher zu betrachten. Absolut famos. So sind wir an einem Novembertag los und haben die Regent Street erobert, waren im Liberty Kaufhaus, haben im Criterion am Picadilly Circus geluncht und sind dann noch durch die wunderbar, noble Einkaufspassage Burlington Arcade geschlendert, ein sehr dekadenter Tag. Aber erst mal Schritt für Schritt:
1) Regent Street
Kann man auch bei der englischen Wikipedia nachlesen, ist eine der Haupteinkaufstrassen in London und beherbergt u.a. die Flagship Stores von Superdry, Hollister, Apple in UK sowie jede Menge Luxus-Läden wie Burberry, Longchamps etc.. Alles wirklich super schick und luxuriös
Die Regent Street kreuzt beim Oxford Circus die andere Rieseneinkaufsstraße Oxford Street, die eher etwas preiswerte Geschäfte und viel Touristenbuden beherbergt. Die wichtigsten und teuersten Geschäfte befinden sich zwischen Oxford Circus und Picadilly Circus u.a. auch
2) Liberty of London
Denkt man an Kaufhäuser in London fallen einem immer Harrod's und Selfridges, evtl. auch Fortnum and Mason ein, aber das wirklich abgefahrenste und sehenswerteste Kaufhaus ist das Liberty of London.
Gegründet im Jahre 1875, gebaut mit dem Holz aus zwei alten Windjammern, findet man im Liberty nicht nur die eigenen Stoffen, die das Haus in den 1920ern so berühmt gemacht haben, sondern Luxus, Mode und Innenausstattung, die einem das Herz übergehen lassen und das Portemonnaie leeren. Im britischen Fernsehen gibt es regelmäßig zu Weihnachten eine Dokumentarserie mit den Geschichten rund um das Haus und den Leuten die bei Liberty beschäftigt sind und natürlich den begüterten Kunden, die auch schon mal ein Monatsgehalt an einem Tag dort ausgeben.
Absoluter Tipp für einen Shoppingtag in London und für Leute mit einem großen Geldbeutel!
3) The Criterion
Einkaufen macht hungrig aber wir hatten ja vor geplant und ein Menu im Criterion am Picadilly Circus gebucht. Das Criterion gibt es auch schon über ein Jahrhundert und viel hat sich innen nicht geändert. Will man ja auch nicht. In der ein oder anderen Folge von Downton Abbey ist es schon aufgetaucht, als das Lieblingsrestaurant von Lady Mary, der ältesten Tochter.. Die Inneneinrichtung ist noch original, der Service war wohl mal besser (wir haben als erstes unser Dessert vorgesetzt bekommen und mussten auch sonst etwas länger warten), aber der Besuch hat sich auf jeden Fall schon wegen der Art Deco Einrichtung gelohnt.
Dekadent ist es immer noch
Und teuer ist es mittags auch nicht unbedingt, wir haben 25 GBP für das Drei-Gänge-Menu bezahlt.
4) Burlington Arcade
Noch so eine Ikone des viktorianischen Londons. Zu teuer zum Einkaufen aber ein Blick oder besser noch ein Spaziergang dadurch ist immer noch ein Top-Tipp für London.
Uhren und Taschen beherrschen hier die Auslagen und natürlich die üblichen Luxusmarken. Am Ein- und Ausgang stehen befrackte Aufpasser und durch die Arcade läuft ein roter Teppich. Ach ja jetzt fehlt uns nur noch das nötige Spielgeld.
Am Ende sind wir mit ein paar Geschenken und neuen Ideen nach Hause gekommen und haben uns gefreut, dass wir in so einer Stadt ein paar Jährchen verbringen können.
Fernsehen ist da schon im Vergleich zu den Zeitungen um einiges besser. Free-TV wird von
drei Gruppen beherrscht, die gute, alte BBC, die ITV Gruppe und alles
um Channel 4. Insgesamt gibt es im Free-TV ca. 30-40 Sender, wobei der ein oder andere Sender einfach nur das alte Programm wiederholt.
BBC kommt bei allen ihren Fernsehsendern tatsächlich komplett
ohne Werbung daher, was einerseits durch den Verkauf von Eigenproduktionen an andere Länder und andererseits durch die sogenannte TV License bezahlt wird.
Die TV License entspricht in etwa unserer Rundfunkgebühr und kostet
derzeit 145 Pfund für Farbfernsehen, Schwarz-Weiß kostet nur 49 Pfund
(echt wahr). Evtl. würde man in Deutschland auch eher die Gebühren bezahlen, wenn sie so schick als TV Lizenz daher kämen und man dadurch alle Werbung und Produktplacement in den öffentlich-rechtlichen unterlassen würde. Und BBC ist wirklich gut, viele tolle Dokumentationen,
ansprechende Shows und eigene Serien mit viel Liebe zum Details. Alles
viel besser als ARD und ZDF. Und bei fast allen Programmen gibt es
Untertitel, was uns den Einstieg sehr erleichtert. Bekannt auch in Deutschland sind da z.B. die Sherlock Holmes Serie mit Benedict Cumberbatch und die Naturdokus mit Attenborough. Rosamunde Pilcher sucht man in allen Programmen vergebens. Allerdings gibt es immer mal wieder Specials zu Cornwall, aber ohne Herz-Schmerz.
Auf BBC haben wir schon zwei Lieblinge gehabt, "Our Zoo" eine sehenswerte Mini-Serie über die Entstehung eines Zoos in England in den 1920iger Jahren und "The Great BritishBake Off" eine Backwettbewerb wie Masterchef, der sich über 12 Sommerwochenenden hinzog.
ITV ist der erste Privatsender und eher so wie Pro Sieben Sat1. ITV hat 4 Kanäle im Free TV, der Einfachheit heißen die dann ITV1-ITV4. Nur ITV1 sendet im Free Bereich in HD, andere Kanäle gibt es nur gegen Bezahlung in HD.
ITV hat auch einige eigenproduzierte Serien. Die derzeit bekannteste ist Downton Abbey, das in Deutschland vom ZDF ausgestrahlt wird. Sonst hat ITV noch X-Factor das britische Pendant zu Deutschland-sucht-den-Superstar und die britische Version zu Ich-bin-ein-Star-holt-mich-hier-raus im Portfolio. Ab und zu ein Sportevent (Rugby, Snooker, Dart) und viele Wiederholungen von amerikanischen Serien. Das Programm ist satt mit Werbung gepflastert, hat aber auch durchaus sehenswerte Nachrichten. Also nicht so News-Feigenblätter wie bei Sat1 oder RTL.
Der etwas poppigere Channel4 ist auch ein Privatsender, gibt sich aber etwas moderner und etwas kritischer. Zur Gruppe gehört unter anderem Channel 5, More4, Film4 und fast alles an was man eine 4 anhängen kann. Ein Schwerpunkt bei Channel4 sind Comedy-Sendungen (über die ich bestimmt später nochmal schreiben werde) und auch mal längere aufwändige Dokumentationen. Auch hier muss es natürlich jede Menge Werbung geben. Aber noch ist die Werbung für uns Immigranten nicht ganz so nervend wie in Deutschland. Und wofür hat man einen Receiver mit Festplatte, wenn nicht zum Vorspulen.
Für uns reicht das Programm vollkommen aus, aber es fällt auf, dass im Free-TV so gut wie kein Sport stattfindet. BBC zeigt Samstags spät abends "Match of the Day" aus der Premier League, wenn die Fußballspiele in den Pay-TV-Stationen durch sind. Rugby und Formel 1 gibt es auch noch ab und zu. Aber das war es auch fast schon. Sport spielt sich hier fast nur im Pay-TV ab. Premier League, Cricket, Golf, Tennis, Boxen findet man fast nur auf Sky oder BT-Sport. Und Sport ist auch der Treiber für das Pay-TV-Geschäft.
Ist ja schon länger her, seit wir was geschrieben haben, jetzt mal wieder was Neues.
Zeitungsausteiler in Canary Wharf
Auch wenn sich London als Zeitungsstadt gibt, Pluralität sieht anders aus. Zwar gibt es noch die hoch seriösen Zeitungen wie Times und Guardian und die Revolverblätter wie "The Sun" und "Daily Mail", aber wenn man sich mal in der U-Bahn oder auch der Eisenbahn umschaut wird der Markt inzwischen von zwei Zeitungen beherrscht: "The Evening Standard" (am Abend) und "Metro" (morgens). Beide Zeitungen gibt es kostenlos an jedem U-Bahnhof und werden so auch gerne auf dem Hinweg zur Arbeit und auf dem Rückweg in der Tube gelesen. Und beide Zeitungen sind - wenn auch nicht vom Layout so doch vom Inhalt - eher auf der trashigen Seite der Skala zu finden.
Der Evening Standard erschien mir auf den ersten Blick eher wie ein seriöses Blatt, behandelt aber fast asuschliesslich Banalitäten, Klatschgeschichten und Kriminalfälle. Dazu kommen dann noch Veranstaltungstipps, Fernsehprogramm und natürlich ein großer Sportteil, fertig ist die leicht verdauliche Kost für den Heimweg. Die Berichterstattung ist immer stark besetzt von patriotischem Pathos und dem Misstrauen gegen EU und Immigranten. Bei Metro ist es etwas einfacher gestrickt, noch kürzer aber sonst ähnlich.
Besser einfach liegen lassen
Selten sieht man in der U-Bahn mal jemand, der etwas anderes liest. Ab und zu habe ich jetzt schon Leute mit Tablets oder auch Smartphones geshen, die Times oder Guardian gelesen haben, einmal sogar eine Frau die The Sun auf dem Tablet (?!?!) gelesen hat, aber gedruckt gibt es fast nur Metro (auf der Hinfahrt) und Evening Standard (auf der Rückfahrt).
Woher die hohen Verbreitungszahlen von The Sun und Daily Mail kommen ist mir nicht ganz klar. Scheinbar werden die alle außerhalb Londons erzielt oder zumindest nicht in der U-Bahn.
Aber es gibt auch einen Lichtblick bei dieser Umsonst-Zeitschriften-Kultur. Die Programmzeitschrift Time Out gibt es jeden Dienstag umsonst an der U-Bahn Station und in einigen Geschäften. Und die ist wirklich gut. Lustige Artikel zum Londoner Leben, gute Veranstaltungstipps und auch mal länegere Artikel zu allem was die Londoner so bewegt. Sehr empfehlenswert.
Nach dem wir ja schon einmal im Musical waren und unser Sinn nach höherem sterbt war eigentlich ausgemacht, dass es nächstes Mal in die Oper geht. ABer dazwischen war noch der Besuch von Inga und Jule und da war es eine gute Idee gleich noch mal ins Musical zu gehen, diesmal zu Mamma Mia, auch so ein Super-Dauerbrenner im Westend. Schon über 5.000 Aufführung hat es hier gegeben. Der ein oder andere hat auch schon den Film mit Meryl Streep gesehen. Aber wir als erfahrene Musicalgänger ziehen natürlich die Live-Performance vor.
Das Theater war auch ein altehrwürdiges mit Plüsch und Holzvertäfelung wie schon das Theater für Billy Elliot.
Und die Aufführung auch mit der inzwischen vierten oder fünften Besetzung war fabelhaft. Anton fand es eher so mäßig, der große Abba-Fan war er eh nicht und das Plot ist ja mehr mädchen-kompatibel. Aber trotzdem war es ein voller Erfolg. Inga und Jule waren begeistert und wir haben wieder einen Punkt auf der Muss-man-in-London-gesehen-haben-Liste abgehakt.
Eine Woche später stand dann endlich - wie versprochen - Oper an. Nicht die Royal Opera (da zahlt man hier gut und gerne 200 Pfund für die Karte) sondern eine kleine Oper im Hinterzimmer eines Pubs in Islington.
Das ist der Pub, der Eingang zum Theater befindet sich hinten rechts
Als ich die Karten besorgt habe, konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass wir Plätze in der ersten Reihe haben würden, aber viel mehr Reihen gab es in dem Theater gar nicht. Tatsächlich spielt hier in einem Theater mit ca. 120 Plätzen ein gutes Ensemble Figaro's Hochzeit mit kleinem Orchester (Viola, Klavier und Klarinette) große Oper. Ohne viel Requisiten und Bühnenbild aber dafür ganz nahe am Publikum. Da wir in der ersten Reihe saßen, mussten wir immer mal wieder Platz für die Sänger machen, wenn die sich an die Seite der Bühne begaben.
So sieht man es aus der ersten Reihe
Also wir fanden es toll und der Rest des Publikums amüsierte sich königlich. Oper muss gar nicht mit großem Orchester und Chor aufgeführt werden. In kleinem Rahmen mit einem Glas Lager in der Hand und einem Pub statt einem Foyer macht es mindestens genauso viel Spaß. Wir werden das auf jeden Fall wiederholen.
Aus einer Fotoserie von fünf Bildern für insgesamt 55 Pfund
Einmal nicht aufgepasst beim Autoabstellen kostet 110 Pfund oder wenn man innerhalb von zwei Wochen zahlt, kommt man mit 55 Pfund weg. Ausschlaggebend war hier die gelbe Linie auch wenn das nach normalen Parktaschen aussieht.
Und was ist hier falsch?
1. Hinweis
2. Hinweis: Es ist nicht die Geschwindigkeit
In diesen gelb schraffierten Flächen (Yellow Box) darf man nicht anhalten. Das dient dazu die Kreuzung freizuhalten. Wenn man im Stau aus Versehen in die Kreuzung rein gefahren ist, kostet das wieder diese unwiderstehliche Combo von 110 bzw. 55 Pfund.
Antja will jetzt gar nicht mehr Autofahren. Ich bin auf jeden Fall sehr viel vorsichtiger geworden, aber ich glaube man muss sich einfach dran gewöhnen. Irgendwann verstehen wir auch die zusätzlichen Verkehrsregeln hier.
Wie schon vorher erwähnt haben wir uns ein süßes kleines Cottage am südwestlichsten Ende Englands gemietet. Zwei Schlafzimmer, winzige Küche und ein Wohnzimmerchen mit Kaminofen.
Alles sehr idyllisch und wenn man sich anstrengte und das Wetter mitspielte konnte man auch das Meer sehen.
Cornwall kennen die meisten unter uns ja aus den Rosamunde Pilcher Büchern bzw. ZDF-Sonntagabend-Filmen und da ist ja fast immer super Wetter, nur nicht wenn es dramatisch wird und der Landarzt nachts mit dem Auto zu dem Herzanfall-Patienten mit dunkler Vergangenheit muss, regnet und stürmt es auch mal. Aber sonst ist es immer nur sonnig mit blauem Himmel und Federwölkchen. Also ganz so war es bei uns nicht, aber wir hatten auch trockenen Stunden. Wir haben die Cornwall'schen Knaller wie St Ives,
Zeitungsleser in St Ives
Penzenance und Land's End (der südlichste Punkt der britischen Insel) mitgenommen
Stefan und Anton in Land's End
und eine alte stillgelegte Zinn-Mine besichtigt.
Es herrscht Helpflicht in der Mine
Antja war etwas enttäuscht, dass die meisten Gärten und Anlagen schon im September schließen, aber sonst war es eine tolle Tour.
Und man stellt fest, dass England gar nicht so teuer ist. Im Gegensatz zu London sind hier auf dem Land die Preise noch recht zivil und für die Kosten eines Häuschens in der Londoner Peripherie bekommt man in Cornwall schon fast einen ganzen Landsitz.
Zum Abschluss auch noch ein Top Tipp zum Besichtigen: Mousehole noch hinter Penzance gelegen, ein malerisches Fischerdorf mit einem kleinen Hafen, Restaurants und den Kunsthandwerks-Geschäften, die immer dort entstehen, wo sich Touristen in Cornwall rumtreiben.
Telefonzelle in Mousehole
Wie bei Rosamunde Pilcher
3 Pfund fürs Parken ohne elektronischen Schnick-Schnack, einfach nur ehrlich sein.