(Hier geht die Geschichte weiter von unserem Ausflug nach Eastbourne. Wer den
ersten Teil noch nicht gelesen hat, kann das
hier tun)
Am nächsten Morgen sind wir zum English Breakfast in den Speisesaal, haben uns den Bauch mit Beans und Ham, Eiern und gebratenen Pilzen voll geschlagen und uns dann entschieden, statt weiter Seeluft zu schnuppern noch andere Häuser des National Trust hier in East Sussex anzuschauen. Also haben wir ausgecheckt und uns auf den Weg nach
Alfriston gemacht.
|
Markplatz Alfriston - so stellt man sich ein englisches Dorf vor |
Alfriston ist deswegen besonders, weil es erstens ein nettes gut erhaltenes englisches Dorf ist und zweitens weil hier das erste Haus, das der National Trust erworben hat, steht. Und das wollten wir uns natürlich ansehen. Wir hatten auf dem Touristenparkplatz geparkt und sind dann zu Fuß durch das Örtchen zum
Alfriston Clergy House spaziert.
|
Die Kirche in Alfriston |
|
Das Haus an sich ist verglichen mit den historischen Häusern des National Trust eher unspektakulär. Vielmehr die Geschichte des Hauses ist das Besondere daran. Als das Haus Ende des 19 Jahrhunderts abgerissen werden sollte, entstand aus dem Bemühen dieses und andere Häuser in England zu erhalten der National Trust. Für gerade mal 10 Pfund kaufte eine Gruppe von historisch Interessierten diese Haus und damit entstand der National Trust.
|
Antja im Garten des Alfriston Clergy House |
Das Haus stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im Laufe der Jahre immer wieder umgestaltet. Innen drin ist es eher spärlich ausgestattet. Der Garten ist wie immer in England sehr ansehnlich angelegt, eine echte Wohltat.
In Alfriston haben wir noch ein paar alte Innendesign-Zeitschriften gekauft, da wir unser Haus in Bad Vilbel etwas englischer gestalten wollen und sind dann weiter zum nächsten National Trust Haus.
Unsere Wahl fiel diesmal auf das
Cottage der Eheleute Woolf, Virginia und Leonard Woolf.
|
Rechts unter der Magnolie ist das Grab von Virginia Woolf |
Da das Haus erst mittags öffnet, haben wir uns die Zeit im Garten vertrieben, der an sich schon entzückend ist. Sogar ein Bowling Green war vorhanden und ein Gartenhäuschen mit Arbeitszimmer. Um 13:00 Uhr wurden wir dann auch in das Cottage gelassen, das einen verträumten liebenswerten Eindruck macht. Auch hier war alles möglichst noch so, wie es zu Virginias Zeiten aussah.
|
Bei Woolfs im Wohnzimmer |
Die Damen, die als Freiwillige das Haus hüten, gaben bereitwillig Anekdoten und Hintergrundwissen zum Besten, wohl auch erfreut darüber, dass die Besucher sich für Solches interessieren.
|
Kamin in Virginias Schlafzimmer |
Und da wir noch Zeit hatten, haben wir uns noch auf den Weg zum
Standon House gemacht, das Haus eines reichen Anwalts aus Birmingham. Ende des 19. Jahrhunderst wurde dieses Haus als Landsitz in East Sussex gebaut und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
|
Ein Snookertisch im passenden Ambiente |
Welch ein Kontrast zum vorherigen Cottage der Eheleute Woolf. Das Standen House ist einer der Hauptattraktionen in der Gegend und so war es nicht verwunderlich, das wir erst einmal ca. 20 Minuten auf einen Parkplatz warten mussten. Dazu standen wir vor dem Haus in der Einfahrt mit offenem Verdeck und stöberten in den Einrichtungszeitschriften. Bei so viel Inspiration denkt man automatisch über Umbauten nach. Mal sehen ob noch ein Kamin in unser Haus passt, oder ein Perserteppich und ein Kuhfell, ganz zu schweigen von einem Snookertisch.
Dann endlich angekommen, haben wir uns ins Getümmel gestürzt und die Tour durchs Haus gemacht.
|
Eines der Wohnzimmer der Familie |
Da das Haus den Erben der Familie zu teuer im Unterhalt wurde, hatten sie es Mitte des 20. Jahrhundert dem National Trust vermacht und dadurch ist vieles vom Mobiliar noch erhalten. Auffallend war, dass das Haus trotz der Größe sehr wohnlich gestaltet war, ein Familienhaus zum Wohnen und nicht zum Protzen.
Um das Haus herum erstreckt sich mal wieder ein riesiger Park und dazu gab es auch noch eine Tulpenschau, der Engländer liebt halt Gartenausstellungen und wir jetzt auch.
|
Tulpenpracht |
Nach einem Rundgang durch den Garten mit entsprechender Würdigung der historischen Tulpensorten haben wir uns dann auf den Heimweg Richtung Richmond gemacht und den Kurzurlaub bei einem Glas IPA bzw. Cider ausklingen lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen