Am letzten Bank Holiday Weekend Anfang Mai sind Antja und ich nach Eastbourne gefahren, um noch einmal diese etwas schräge Stimmung in den typischen englischen Küstenstädten mit zu bekommen und um eine dieser Motorshows zu besuchen. Dann hat sich das aber auch zu einem National Trust Marathon entwickelt. Aber der Reihe nach.
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Die Promenade vor unserem Hotel |
In England gibt es ja nicht viele Feiertage, das sind die beiden May Bank Holidays - die Montage nach dem ersten und letzten Mai-Wochenende, ein Feiertag im August und Weihnachten und Ostern. An diesem ersten Mai-Wochenende ist Anton zu einem Freund nach Amsterdam geflogen und da hat es uns auch nicht mehr in Richmond gehalten und wir sind kurz entschlossen nach Eastbourne gefahren. Ein Auslöser war die
Magnificent Motors Autoshow direkt am Strand in Eastbourne und dazu einfach mal wieder Seeluft schnuppern.
Bis in die 1970-ger war Urlaub in England eigentlich immer ein-zwei Wochen in einem der vielen Seebäder, z.B. Brighton, Bournemouth, Blackpool oder halt Eastbourne. Und in jedem dieser Orte gehört zur Grundausstattung ein Pier mit Amusement-Hall, eine Promenade, große alte Hotels direkt an der Promenade, Bingo-Hallen und Fish & Chips.
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Der Pier von Eastbourne |
Irgendwann begannen die Engländer sich wie die Deutschen immer weiter weg zu orientieren und so verbringen die Engländer ihre Urlaube inzwischen im Mittelmeerraum oder noch weiter weg. Die Einrichtungen in den englischen Seebädern haben so einen etwas angestaubten Charme und der Zahn der Zeit nagt ganz schön an den alten Hotelburgen und Piers.
Wir hatten uns ein billiges Zimmer in einem dieser alten Hotels gesucht und waren ganz zufrieden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Abends haben wir noch versucht einen netten Pub wie in London zu finden, aber solche sind in Eastbourne nicht so dicht gesäht. Am Ende haben wir einen Pub gefunden, mussten uns aber mit dem Essen beeilen, da der DJ für die Freitag Abend Disko im Pub gerade dort aufbaute, wo wir saßen.
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Hier mal so ein klassisches Hotel |
Am nächsten Morgen haben wir das klassische English Breakfast in einem nostalgisch anmutenden Speisesaal genossen und sind dann an der Promenade entlang zur Motorshow spaziert.
Die Motorshow war dann auch ganz ausgezeichnet, schön auf einem grünen Hügel direkt am Strand und mir hat es Leid getan, dass ich nicht mit dem Robin gekommen bin.
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Bond Bug und Reliant Regal |
Gleich am Eingang standen zwei Ikonen der Reliantkultur, der schicke Bond Bug und der Vorgänger meines Robins der Reliant Regal. Mit dem Besitzer des Regals habe ich mich natürlich ausgetauscht, so von Reliant-Besitzer zu Reliant-Besitzer.
Aber auch sonst gab es einiges zu sehen. Z.B. feine klassische Aston Martins oder auch alte Austins und Morris, die noch aus der Nachkriegszeit stammen.
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Morris mit Kühleranzeiger |
Und dann dazwischen auch eher jüngere Autos aus den Neunzigern und die Tunergemeinde mit aufgebrezelten Golfs und Saxos. Diese Mischung geht hier in England, in Deutschland ist man bei diesen Shows sehr selektiv, d.h. da darf nicht jeder einfach sein Auto hinstellen.
Nach dem schönen Rundgang haben wir uns überlegt mal wieder einen interessanten National Trust Besitz anzusteuern und so fiel unsere Wahl auf das
Bateman's, das ehemalige Landhaus von Rudyard Kipling, etwa 25 Meilen von Eastbourne entfernt.
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Bateman's von aussen |
Das Haus war wie fast alle dieser Landsitze umgeben von einem parkähnlichen Garten und dank National Trust in einem ausgezeichneten Zustand. Viele der Möbel im Haus waren noch original Einrichtungen, die von Kipling und seiner Familie angeschafft wurden. Der Höhepunkt war hier das Arbeitszimmer Kiplings.
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Kipling war ein recht unordentlicher Schriftsteller |
Im Nachbarzimmer waren auch viele der Auszeichnungen und Memorabilien Kiplings ausgestellt unter anderem seine Nobelpreisurkunde (ich wusste gar nicht, dass er einen bekommen hat). Nach einem Spaziergang durch den Park und ein paar stärkenden Scones, haben wir uns wieder auf den Weg nach Eastbourne gemacht und wieder einige Schwierigkeiten gehabt einen Pub für das Abendessen zu finden. Dafür konnten wir anschließend noch im Nachbarhotel im Keller beim lokalen Snookerclub ein paar Runden unsere Unfähigkeit im Einlochen unter Beweis stellen und sind dann wieder in unser plüschiges Hotelzimmer zurück.
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Der Tisch ist aber auch verdammt groß |
weiter geht es im
zweiten Teil...
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