28.08.2014

Was ist besser, was ist schlechter

Nach zweieinhalb Wochen ist es mal an der Zeit aufzuschreiben, was denn so im alltäglichen Leben auffällt. Wenn man zu lange hier vor Ort ist vergisst man vieles oder übersieht es.
PINsentry
  • Menschen sind hier grundsätzlich viel höflicher und freundlicher. Auf der Straße oder auch in der allseits anzutreffenden Warteschlange kommt man schnell ins Gespräch und alle sind hier fast ausnahmslos um ein gutes Auskommen miteinander bemüht.  Auch in den Läden ist das Personal immer bemüht, einem jeden Wunsch zu erfüllen. Sollte eigentlich auch in Deutschland der Normalfall sein, fällt hier aber auf.
  • Banken und Services wie Wasser, Gas, Strom ist für mich als Neu-Engländer erst mal undurchschaubar, aber auch objektiv gesehen sehr viel bürokratischer und umständlicher. Für mein deutsche Konto verwende ich PIN und mTAN Verfahren, d.h. ich melde mich auf der Online-Banking-Seite mit Kontonummer und Passwort an und muss im nächsten Dialog noch zwei Ziffern einer sechstelligen Pin eingeben. Will ich dann etwas überweisen, Daueraufträge erstellen oder ändern, bekomme ich die passende TAN per SMS zugeschickt (klingt jetzt auch nicht so ganz unkompliziert).
    Hier in UK habe ich jetzt ein Konto bei Barclays und kann auch Überweisungen per Online-Banking bewerkstelligen. Dazu muss ich mich zuerst mit Name, Account No. und  Sort Code (so eine Art Bankleitzahl) anmelden. Dann im zweiten Schritt gebe ich die letzten vier Ziffer meiner Visa Karte ein und stecke die dann in ein Gerät, PINsentry genannt, und bekomme von diesem auf Anfrage zwei vierstellige Nummern zurück. Die gebe ich dann zur Identifikation wieder auf der Online-Banking-Seite ein. Will ich jetzt auch noch eine Überweisung losschicken, muss ich wie auch in Deutschland ein Überweisungsformular ausfüllen. Zur Verifizierung muss man dann wieder die Visa Karte in den PINsentry stecken und diesmal die Summe der Überweisung sowie den Sort Code des Empfängers eingeben und schwupps hat man wieder zwei vierstellige Zahlen und trägt diese dann im Online-Formular ein. Klingt nicht nur umständlich, ist auch umständlich.
  • Einkaufen ist dem Einkaufen in Deutschland sehr ähnlich. Hier gibt es mehrere große Ketten (Tesco, Sainsbury's, ASDA, Morrison), die Geschäfte in allen Größen besitzen. Bei uns um die Ecke ist ein Tesco Express (das sind die kleinen), der mit sehr freundlichen Öffnungszeiten aufwartet. Ca. zwei KM von uns entfernt gibt es einen riesigen Sainsbury's, der eigentlich alles hat, was man braucht. Die Preise sind für Nahrungsmittel etwa auf dem Niveau wie in Deutschland, nur das es hier Pfund und nicht Euro sind. Beim derzeitigen Umrechnungskurs bedeutet das ca. 20 Prozent teurer. Bier und Wein ist sehr viel teurer und gerade beim Wein merkt man, dass der Engländer sich durch schicke Flaschen und Schilder gerne über den enttäuschenden Inhalt hinwegtrösten lässt.
    Auch Aldi und Lidl gibt es hier in England, und diese haben auch ein eher britisches Sortiment. Vom Preis her sind die auch nicht viel billiger als ihre britische Konkurrenz. Das Sortiment bei den britischen Ketten wie auch bei Aldi und Lidl ist auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland, kaum Unterschiede, aber es gibt natürlich Sachen, die es nur in England gibt oder auch nur in Deutschland.
  • Autofahren ist im Großraum London etwas anstrengender. Stau ist hier immer, das ist Gesetz. Die Fahrspuren und Straßen sind etwas enger als in Deutschland und auch hier gibt es SUVs zuhauf. Da heisst es: Außenspiegel beachten und nicht zu weit links. Wenn man nach London unter der Woche reinfahren will, kostet das einerseits die Congestion Charge von derzeit 11,50 GBP und die Parkplätze sind pretty expensive, d.h. so ab 5 GBP die Stunde. Benzin kostet etwa das gleiche wie in Deutschland. Derzeit zahlen wir so um die 1,30 GBP pro Liter was in etwa 1,60 EUR entspricht.
Andere Sachen entdecken wir noch, dazu machen wir dann einen neuen Post.

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